Schlagwort-Archive: Studium

Effektiver studieren durch gehirngerechtes Lernen II

Wie funktioniert unser Gehirn?

Prof. Rückert vergleicht die Funktionsweise unseres Gehirns mit einem Computer und meint: „Fast jeder weiß wie ein PC funktioniert, doch die wenigsten haben eine genaue Vorstellung von ihrem Gehirn.“

Der PC besteht im Wesentlichen aus:

  • Zentralprozessor
  • Festplatte
  • Betriebssystem
  • Software
  • Ein- und Ausgabekanäle

Genau aus diesen Elementen besteht auch unser Gehirn, nur mit wesentlichen Unterschieden.

Das menschliche Gehirn

Das menschliche Gehirn

Unser Gehirn besteht aus:

  • CPU und RAM – sie bilden eine Einheit
  • Nicht ein Prozessor/Gehirnzelle, sondern einige Billionen
  • Betriebssystem – jede Gehirnzelle ist mit zig Tausenden anderen verbunden
  • Software – Lernprogramme
  • Ein- und Ausgabekanäle – Motorik, Sinnesorgane

Eine Gehirnzelle alleine für sich genommen hat natürlich nicht so viele Funktionen wie die CPU des Computers. Doch die Leistungsfähigkeit unseres Gehirns wird dadurch erreicht, dass jede Gehirnzelle mit Tausenden anderen Gehirnzellen fest verbunden ist. Unser Gehirn ist also anders als das Betriebssystem des Rechners fest verdrahtet und erweitert sich durch Benutzung ständig selbst.

Auch hat das Gehirn durch die Peripherie des Menschen in Form von Motorik und Sinnesorgane wesentlich mehr „Intelligenz vor Ort“ als die Ein- und Ausgabekanäle eines PCs.

Die Gehirnforschung ist erst am Anfang und muss laufend ihre Modelle vom Gehirn verändern, denn das wichtigste Organ des Menschen erweist sich als außerordentlich komplex und ist leistungsfähiger, als es je ein Wissenschaftler zu vermuten wagte.

Rückert: „Mit mehr als 10 Milliarden Neuronen (Gehirnzellen), von denen jedes über Dendriten, Axone und Synapsen mit einigen zig Tausend anderen verbunden ist, kann das Gehirn in der Größenordnung 10800 Zustände haben, d.h. Gedanken und Bilder speichern. Das ist um den Faktor 10700 mehr als es Atome im Weltall gibt!“

Vernetzungen im Gehirn

Vernetzungen im Gehirn

Das sprengt jetzt etwas unser Vorstellungsvermögen, zeigt aber auch sehr deutlich, dass solche Aussagen wie: „das kann ich nicht!“ keinen echten Hintergrund haben.

Prof. Rückert fasst die Eigenschaften des Gehirns in folgende drei Hauptgruppen zusammen:

  • Das Gehirn ist polar aufgebaut
  • Es arbeitet wie ein assoziativer Speicher
  • Es organisiert sich selbst

Mit diesen drei Haupteigenschaften und ihren Beziehungen zum Lernen beschäftigen wir uns im nächsten Artikel.

Quelle Prof. Dr. Michael Rückert, FH Köln, Fachbereich AV: Gehirngerechtes Lernen „ Effektiver studieren durch gehirngerechtes Lernen“  Zusammenfassung Sigrid Ebert, Fotos James Steidel und ktsdesign

Effektiver studieren durch gehirngerechtes Lernen I

Heute geht es um „Effektiver studieren durch gehirngerechtes Lernen“von Prof. Dr. Michael Rückert, FH Köln, Fachbereich AV: Gehirngerechtes Lernen

Ich werde seine Abhandlung in mehrere Zusammenfassungen präsentieren, damit sie in kleinen Appetithappen gut verdaulich sind.

Zum Einstieg beginnt Prof. Rückert mit zwei kleinen Tests, mit denen sich der Leser gleich selbst über seine Gedächtnisleistung überzeugen kann. Der erste Test besteht aus einem Text, den Sie aufmerksam lesen sollen und dann sofort aus dem Gedächtnis wiedergeben.

„Ein Zweibein saß auf einem Dreibein und aß ein Einbein. Da kam ein Vierbein und schnappte dem Zweibein das Einbein weg. Daraufhin nahm das Zweibein das Dreibein und schlug damit das Vierbein, bis es das Einbein wieder hergab“

Ich liebe diese kleine Geschichte, weil sie in meiner Fantasie eine sehr lustige Begebenheit abgibt und ich sie so immer wieder reproduzieren kann. Versuchen Sie es!

Sein zweiter Test besteht aus Wortpaaren, die Sie sich merken und in der richtigen Reihenfolge wiedergeben sollen:

„Kuß – Taschentuch / Auto – Banane / Erdnuß – Eieruhr / Flugzeug – Schal / Namensschild – Produktionstheorie / Ratte – Frau / Nonne – Bikini / Sektkorken – Mercedes / Bett – Photoapparat / Geld – Gewicht „

absurd und deshalb sehr einprägsam

absurd und deshalb sehr einprägsam

Welchen Trick muss ich anwenden, um mir etwas leichter merken zu können?

Je bildhafter das Vorgestellte ist, desto besser kann ich es behalten und immer wieder abrufen. Prof. Rückert meint dazu: „Je merkwürdiger, desto merk – würdiger“

Wie habe ich mir nun die obigen Wortpaare gemerkt? Dazu erzähle ich Ihnen eine kleine Geschichte und Sie werden dann sofort sehen wie der Trick funktioniert:

„Ein rosa Kussmund räkelt sich auf einem weißen Taschentuch am Straßenrand, als ein blaues Auto mit  lila Banane auf dem Dach um die Ecke biegt, an der roten Erdnuss anhält, dann weiter fährt, an der orangen Eieruhr ein Ticket bekommt, ins schwarze Flugzeug steigt, das es vorher noch schnell in einen grünen Schal gewickelt hat. Sein gelbes Namensschild ist der Notausgang und weist auf die brünette Produktionstheorie der Abstürze hin. Die bunte Ratte neben ihm ist seine graue Frau und eine blasse Nonne im schrillen Bikini hat einen Sektkorken zwischen den Lippen und heißt Mercedes. Sie will unbedingt ins weiche Bett um mit dem Fotoapparat zu poussieren denn das bringt Geld und hat großes Gewicht beim Klerus.“

Rückert sagt: „Bilder lassen sich am besten merken, wenn sie übertrieben, absurd, erotisch, vulgär, sinnlich, bewegt, farbig, phantasievoll und klar sind.“

Stimmt! Diese kleine Geschichte, die ich aus den Wortpaaren phantasiert habe werde ich nicht wieder vergessen! Und das bedeutet, dass ich auch noch in einem Monat diese Wortpaare in der richtigen Reihenfolge werde aufsagen können.

Probieren Sie es aus und phantasieren Sie Ihre Geschichte und dann überprüfen Sie es in ein paar Wochen erneut. Sie werden verblüfft sein!

In weiteren Beiträgen werden wir uns mit dem Gehirn und seiner Funktionsweise beschäftigen. Es bleibt spannend und so ist es auch mit dem Lernen – Lernen ist spannend!

Quelle „Effektiver studieren durch gehirngerechtes Lernen“von Prof. Dr. Michael Rückert, FH Köln, Fachbereich AV: Gehirngerechtes Lernen, Zusammenfassung Sigrid Ebert, Foto OrpheusXL

Der Mensch ist nicht der Einzige der erfindet, plant, andere austrickst oder anlügt.

Viele Tiere sind intelligenter als angenommen. Nach Angaben des Wissenschaftsmagazins „National Geographic Deutschland“ belegen aktuelle Forschungsergebnisse, dass viele Tiere zu Gedankenleistungen fähig sind, die bisher nur Menschen oder Menschenaffen zugetraut wurden.

Bestimmte Vogelarten können sich an Ereignisse erinnern und Futter wieder finden. Kraken öffnen mit ihren Armen zugeschraubte Gläser

Krake öffnet ein Glas

Elefanten erkennen sich im Spiegel, Papageien können rechnen, Krähen stellen selbst Werkzeuge her um an Futter zu gelangen und Buschheher wissen, dass ihre Artgenossen Diebe sind.

Zahlreiche Experimente mit Tieren belegen, dass die Wurzeln der Kognition offenbar weiter zurückreichen, als lange Zeit angenommen wurde, und dass Intelligenz nicht dem Menschen vorbehalten ist.

Selbst wirbellose Tiere, wie Kraken, benutzen Werkzeuge und haben scheinbar Spaß daran, Wasserstrahlen auf Menschen abzuschießen. Kognitionswissenschaftler sind der Ansicht, dass Intelligenz nicht länger für Primaten oder Säugetiere vorbehalten sein sollte.

Der Mensch ist nicht der Einzige, der erfindet oder plant, andere austrickst oder anlügt. Viele Tiere verfügen über ebensolche Fähigkeiten, können mit dem Menschen kommunizieren, sein Verhalten nachahmen und haben ein sehr viel besseres Gedächtnis als der Mensch.

Quelle „Die Welt“ 22.02.2008 Zusammenfassung Sigrid Ebert

Bildquelle „Welt online“

Ist Multi-tasking gut?

Ist Multi-Tasking gut? Im Sinne von Effektivität ist Multi-Tasking, das bedeutet,  mehrere Aufgaben werden gleichzeitig erledigt, nicht zielführend. Zwar bleibt in der heutigen Bürowelt für immer mehr Arbeit immer weniger Zeit, und wer mehrere Dinge gleichzeitig erledigt, ist scheinbar im Vorteil. Die Qualität der Arbeit leidet aber darunter. Darauf deuten Untersuchungen von Neurologen und Hirnforschern hin.

multi tasking

multi tasking

Sie fanden heraus, dass der Mensch eigentlich nicht in der Lage ist, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun. Im Gegenteil: Um 20 bis 40 Prozent sinkt die Leistungsfähigkeit des Gehirns, wenn es mehrere Aufgaben parallel bearbeiten soll. Die Aufmerksamkeit wird den verschiedenen Aufgaben nämlich nicht gleichzeitig gewidmet, sondern springt zwischen ihnen hin und her. Mit fatalen Folgen: Die Informationen werden nicht nachhaltig genug verarbeitet, Fehler schleichen sich ein. Außerdem braucht das Gehirn Zeit, sich immer wieder in neue Aufgaben hineinzudenken, auch wenn es vorher schon einmal mit ihnen konfrontiert war. Wer multitaskt, erledigt seine Arbeit im Endeffekt also langsamer und ungenauer.

Eine amerikanische Unternehmensberatungsfirma hat ermittelt, dass der US-Wirtschaft dadurch 590 Milliarden Dollar Verluste entstehen. Ganz zu schweigen von krankheitsbedingten Ausfällen: In den USA leidet die Hälfte der arbeitenden Bevölkerung bereits an „Hurry-Sickness“, der Hetz-Krankheit.

Allerdings bleibt ein kleiner Trost: Obwohl der Begriff Multi-Tasking der Computerwelt entlehnt ist, sind nicht einmal Betriebssysteme in der Lage, sich wirklich zeitgleich mit mehreren Prozessen zu beschäftigen. Auch sie bearbeiten die einzelnen „Task“ nacheinander, nur eben so schnell, dass für menschliche Maßstäbe der Eindruck von Gleichzeitigkeit entsteht.

Quelle P.M. 1/2008, Zusammenfassung Sigrid Ebert

Mittagsschlaf im Büro

„Schlafen kann ich wenn ich tot bin,“ spottete Rainer Werner Fassbinder. Der exzentrische Filmemacher, der in 13 Schaffensjahren 40 Spielfilme drehte, dazu Fernsehspiele und –serien, lebte stets aus dem Vollen. Neben seiner manischen Arbeitswut, mit der er zum „größten Filmemacher der Welt“ avancieren wollte, zog er mit seinen Schauspielern nachts um die Häuser, trank viel Alkoholisches, rauchte ohne Unterlass und missachtete sämtliche Warnsignale seines Körpers. Mittagsschlaf zu halten hielt er für eine Zumutung, auch seien Mitarbeitern verbot er das Wegdösen am Set. Mit 37 Jahren spielte sein Körper nicht mehr mit, nach dem Herzstillstand kam bei der Obduktion heraus, dass Fassbinder sich mit Schlafmitteln voll gepumpt hatte. Er hatte schlicht das Schlafen verlernt.

Auch heute ist es für manche Chefs eine makabre Vorstellung, dass ihre Mitarbeiter in einem Sessel oder lang ausgestreckt unterm Schreibtisch für eine Viertelstunde abtauchen. Mittagsschlaf wird nur Rentnern oder Kindern zu gestanden. Doch inzwischen schlummern nach Angaben des Schlaflabors in Mönchengladbach rund sechs Prozent der Berufstätigen tagsüber, Tendenz steigend. Sie tun damit etwas für ihre Produktivität, die nach einem Kurzschlaf messbar ansteigt, für ihr Herz, das in der Auszeit gekräftigt wird, und insgesamt für ihre Entspannung, die den ganzen Körper erfasst.

Mittagsschlaf im Büro

Die Siesta verlängert das Leben, vor allem von Männern. Ihr Risiko, durch Herzversagen aus dem Arbeitsleben zu scheiden, verringerte sich um stolze 64 Prozent, wenn sie sich nachmittags ein Schläfchen gönnen. Fest steht: chronische Übermüdung und ihre Folgen – mangelnde Motivation, schlechte Effizienz, Krankheit und Arbeitsunfälle – verursachen Kosten in Milliardenhöhe. Arbeitgeber und –nehmer sollten öfters in Morpheus Arme sinken.

Was wir von Anderen lernen können: In amerikanischen Unternehmen werden so genannte „Metronap“-Räume, in die sich Arbeitnehmer zum Nickerchen zurückziehen, allmählich Standard. Die Japaner bezeichnen die kurze Ruhe als „inemuri“, was „schlafend präsent sein“ heißt. Beim Schlummer sackt man nicht unter die Tiefschlafgrenze, bei Bedarf ist man sofort wieder voll da. Deshalb ist es in Japan, aber auch in China, legal, sich das Schläfchen überall zu gönnen: in Nahverkehrsmitteln, in Restaurants nach dem Essen, bei Meetings, wen man kurz seinen Kopf auf den Tisch sinken lässt, und natürlich im Sessel am eigenen Schreibtisch. In der kurzen Ruhe liegt viel Kraft. „Der Mittagsschlaf entspricht einem natürlichen Bedürfnis“, sagt Jürgen Zulley, der die Deutsche Akademie für Gesundheit und Schlaf leitet.

Literatur: Peter Spork “Das Schlafbuch, warum wir schlafen und wie es uns am besten gelingt“ Rowohlt

Sie werden es vermutlich nicht glauben, doch auch ich habe es ausprobiert und möchte nicht mehr darauf verzichten!

„Die Welt“  14. April 2008 Zusammenfassung Sigrid Ebert

Herrscht der Mensch durch die Grammatik

Lange galt die Grammatik der menschlichen Sprache als Inbegriff des menschlichen Herrscheranspruchs – war doch nur der Mensch in der Lage zu einem so komplexen Zusammenspiel von Wörtern, Sätzen und Bedeutung.

Doch nun haben Forscher ein weiteres Wesen entdeckt, das sich verschiedener Sprachstrukturen bedient: den Buckelwal.

Intelligente Wale

Intelligente Wale

Wale gelten schon seit längerem als besonders kluge Tiere. Nun wurde entdeckt, dass sie auch  über eine komplexe Sprache verfügen.

Während der sechsmonatigen Paarungszeit singen alle erwachsenen männlichen Buckelwale einer Population ein ganz bestimmtes Lied, um die weiblichen Artgenossen zu bezirzen. Damit sich die Damen nicht langweilen, wird der Song zudem immer wieder weiterentwickelt und variiert.

Wissenschaftler des Howard Hughes Medical Institutes (HHMI) haben diese Abfolge aus Schreien, Stöhnen und Zirpen nun mit Hilfe eines Computerprogrammes genauer untersucht – in der Hoffnung, die Strukturen des Gesanges zu entschlüsseln.

Das Computerprogramm wertete dabei aus, wie viele Informationen mit Hilfe der unterschiedlichen Geräusche übermittelt wurden und verglich dies mit der Informationsübertragung bei der menschlichen Kommunikation. Anschließend wurde untersucht, ob der Reihenfolge der Daten eine hierarchische Struktur zugrunde liegt, denn das ist ein wichtiges Element jeder Grammatik.

In den Walgesängen sind eindeutig Grundformen einer grammatischen Struktur zu finden, sie unterscheidet sich jedoch völlig von der menschlichen Sprache. Sie besteht aus verschiedenen Ebenen, die jeweils ein bestimmtes Set an Informationen weitergeben. Die kürzesten Informationseinheiten bestehen aus 6 Elementen, die längsten aus 180 bis 400.

Zum Vergleich: In der menschlichen Sprache transportiert schon ein einzelnes Wort etwa zehn unterschiedliche Informationen – so wie Einzahl oder Mehrzahl, positive oder negative Bedeutung oder etwa Zustimmung.

Diese Unterschiede, so erklärt der Studienleiter Ryuji Suzuki, seien jedoch nicht weiter verwunderlich: Schließlich sei die Unterwasserwelt von der unseren völlig verschieden. Es sei daher verständlich, dass sich in dieser anderen Umgebung, in der sich Schall viermal schneller bewegt als in Luft, auch andere Kommunikationsformen entwickelten.

P.M. Februar 2007 Zusammenfassung Sigrid Ebert

Generation doof

Das Buch „Generation Doof“ liefert ein Seelenbild der 20- bis 35-Jährigen und wurde von zwei Autoren aus dieser Altersklasse verfasst.

Deren Kernaussage: Eine ganze Generation scheint zu verblöden. Sie belegen das an einzelnen Themen, die die Generation Doof charakterisieren:

Bildung ist unwichtig. Man macht, was Spaß bringt, und kommt damit irgendwie durch. Allgemeinbildung hat keinen hohen Stellenwert. „Was Hänschen nicht lernt, schlägt Hans bei Wikipedia nach“.

Gleichgültige Haltung gegenüber den Anforderungen des Berufslebens. Zwei Drittel der Betriebe klagen über mangelndes schriftliches und mündliches Ausdrucksvermögen der Bewerber. Anschreiben mit „Sehr geehrter Herr und Frau Personalbüro“ sind verbreitet.

Karriere macht man auf Firmenkosten: man tut so, als ob man sehr viel zu tun hätte. Multitasking, das parallele Arbeiten an mehreren Aufgaben, wird als Tarnung des scheinbar Vielbeschäftigten benutzt. Lange Abende im Büro sehen wie anstrengende Arbeit aus, tatsächlich aber werden sie genutzt, um im Internet zu surfen und Auktionen bei Ebay zu überwachen.

Generation Doof
Generation Doof

Permanenter und langfristiger Jugendwahn, auch wenn es in Deutschland immer weniger echte Jugendliche gibt. Der Unterschied zwischen einem 25- und einem 35 – Jährigen? Keiner, außer ein paar Fältchen, aber die kann man sich wegspritzen lassen. Benehmen, Sprache, Kleidung und Umgangsformen bleiben jugendlich. Erwachsensein wird mit Feinrippunterhosen, Blasentee und langweiliger Lebenseinstellung gleichgesetzt.

Konsum ist eine Strategie, mit der man sich den Alltag angenehmer gestalten kann. Beim Einkauf wird bevorzugt EC- oder Kreditkarte eingesetzt, weil man damit mehr ausgeben kann als mit einem begrenzten Bargeldvorrat. Shopping macht glücklich!

Man ist unpolitisch. Wählen geht man nicht, weil man seine Zeit lieber mit Sinnvollerem verbringen will. „Ich kann ja doch nichts verändern“ bringt Janine, eine Bankkauffrau aus Köln, ihre und die Einstellung ihrer Generation auf den Punkt. Janine ist seit drei Jahren 29.


Generation Doof“ von Stefan Bonner und Anne Weiss ISBN 978-3-404-60596-5
„Trendletter“ 04.04.2008 Zusammenfassung Sigrid Ebert

Frauen in der Computerbranche

Warum arbeiten so wenige Frauen in Computerberufen? Es sind nicht nur wenige – es werden sogar immer weniger.

Der Frauenanteil in den Ausbildungsberufen der IT-Branche sank in den letzten zehn Jahren von 13,8, Prozent auf 9,1 Prozent. Die bisher größte deutsche Studie zu diesem Thema ist zu dem Ergebnis gekommen:

Frauen, die sich für technische Berufe interessieren, werden von den Beratungsstellen der Arbeitsagenturen systematisch demotiviert. Uralte Rollenverteilungen wabern dort offenbar in den Köpfen und raten Frauen mit Sätzen wie“ Das wird ganz schwierig für Sie“ und „Da kann eine Frau sich nicht durchsetzen“ von der entsprechenden Berufswahl ab.

Computerbranche als Berufswunsch

Computerbranche als Berufswunsch

Damit erhalten die Selbstzweifel vieler Frauen Nahrung. Ulrike Struwe, die Leiterin der Studie, die vom „Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit“ durchgeführt wurde:“ Frauen befürchten, technisch weniger begabt zu sein und in der direkten Konkurrenz mit Männern in diesen Berufen nicht mithalten zu können.“

In der Realität ist das aber längst widerlegt: Wenn es um praktische Computerkenntnisse und Softwarefragen geht, sind Mädchen gleichauf mit Jungen. Was ihnen allerdings fehlt, ist die Begeisterung für das Basteln  mit Hardware.

Dennoch entscheiden sich immer mehr Firmen für Frauen, wenn IT-Jobs zu besetzen sind, da Frauen für „kommunikativer und reifer“ gehalten werden. Wenn nur genügend Frauen ausgebildet würden.

P.M. 1/2008 Zusammenfassung Sigrid Ebert

Hier kann ich nur raten, mit Selbstbewusstsein und Bestimmtheit in die Berufsberatung zu gehen und sich den Berufswunsch nicht ausreden zu lassen. Denn alles was „Frau“ will, kann „Frau“ auch!

„Employability“

Arbeitnehmer müssen immer mehr für ihre „Employability“ tun.

Nach Ansicht von Experten werden Arbeitnehmer zukünftig deutlich mehr tun müssen, um ihre Beschäftigung langfristig zu sichern. „Employability“ heißt das neumodische Fachwort dafür, zu Deutsch: Beschäftigungsfähigkeit.

Die Beschäftigungsfähigkeit wird zunehmend Aufgabe des Einzelnen, sagt Prof. Jutte Rump von der FH Ludwigsburg auf der Bildungsmesse didacta in Köln. Zur „Employability“ zählt etwa das Investieren in Fortbildung. Diese werde in Zukunft stark an Bedeutung gewinnen. Denn Jobs in der Produktion gehen weiter verloren, übrig bleiben Arbeitsplätze, die ein hohes Wissen erfordern, und die Halbwertzeit von Wissen wird immer kürzer.

Arbeitnehmer sollten sich fragen, was ihre Stärken sind und was zu tun ist, um sie zu erhalten, etwa durch gezielte Fortbildungskurse.

Employability

Aber auch für Unternehmen wird „Employability“ wichtiger: Einerseits sind für die Zukunft massive Auswirkungen der demographischen Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt zu erwarten, denn 2030 ist der größte Jahrgang der Babyboomer in Rente, die Zahl der Arbeitskräfte wird also langfristig kleiner.

Andererseits wird Wissen immer mehr zum Wettbewerbsfaktor. Ein Hochlohnland wie Deutschland hat gegen die globale Konkurrenz nur mit hoch qualifizierten Arbeitskräften eine Chance.

In wissensintensiven Dienstleistungsberufen wird das Angebot an Arbeitsplätzen spürbar zu nehmen. Denn Deutschland wird zunehmend zum postindustriellen Wirtschaftsstandort: „67 % der Arbeitsplätze sind schon heute im Dienstleistungssektor.“ Und das ist vergleichsweise noch nicht viel: „Großbritannien und USA liegen bei 80 %.“ Für niedrig Qualifizierte wird es dagegen immer weniger Arbeitsplätze geben, glaubt die Wissenschaftlerin, Prof. Jutte Rump.

Die Unternehmenskultur muss deshalb so sein, dass „Employability“ auf der Tagesordnung steht. Personalentwicklung und Förderung von Aus- und Fortbildung müssen das berücksichtigen.

Magazin web.de Mai 2007 Zusammenfassung Sigrid Ebert